Samtgemeindepokalschießen 2023 in Sögel

Das diesjährige Samtgemeindepokalschießen fand unter großer Beteiligung aller Schützenvereine  der Samtgemeinde auf der Schießsportanlage in Sögel statt.
Auf heimischer Schießsportanlage sollte es in diesem Jahr nun endlich gelingen den heißbegehrten Wanderpokal zu gewinnen.
Am Ende des Tages wurde dieser Ehrgeiz belohnt und die Sögeler Mannschaft konnte den Pokal mit 243,3 Ringen gewinnen. 


Die nachfolgenden Plätze wurden wie folgt belegt:
Sögel (243,3)
Stavern (239,3)
Spahnharrenstätte (238,9)
Börger (238,6)
Berßen (236)
Eisten (234,2)
Werpeloh (225,3)
Hüven (213,6).

Für alle Interessierten des Schützenvereins Sögel
„Die Neue Chronik ist da“

Das Buch ist zu erwerben in der
Touristik-Info Am Markt 2 Sögel für 25,00 Euro

 

Gedenkstein am Lienbusch

 Samstag 18. Juni hat der Schützenverein Sögel 1747 e.V. einen Gedenkstein im Lienbusch enthüllt. An der Straße “Lienbusch“ fand im Jahr 1747 das erste Schießen des Schützenvereins Sögel stattfand.
Um die Geschichte seit 1747 zu erfahren, hat der Verein einen QR-Code aufgebracht.

Hier das Grußwort des Bürgermeisters Günther Wucherpfennig zum Nachlesen:

Der Schützenverein Sögel 1747 e. V. blickt in diesem Jahr auf seine 275-jährige Vereinsgeschichte zurück. Hierzu übermittle ich allen Vereinsmitgliedern und Freunden des Schießsports meine herzlichsten Glückwünsche.
Ich freue mich heute zusammen mit Ihnen und allen anwesenden Gästen an dieser Einweihungsfeier teilnehmen zu dürfen, an dem Ort, an dem 1747 das erste Schießen hat stattgefunden.

1952 wurde die Schießanlage Am Schützenplatz errichtet bereits 1965 und 1987 musste die Anlage jeweils umgebaut und erweitert werden, bevor sie dann 2011 zu einer heute zeitgemäßen Schießsportanlage ausgebaut wurde.

Mit dem Schützenverein feiert einer der ältesten und traditionsreichsten Schützenvereine im Nordwesten unseres Landes, der sich über Generationen hinweg durch die fest verankerte Kameradschaft seiner Mitglieder bewährt und erhalten hat, ein Jubiläum, das Ausdruck einer langen Tradition ist.
Alle die dazu beigetragen haben, dass die zurückliegenden 275 Jahre erfolgreich und engagiert mitgestaltet wurden, darf ich danken und meine Anerkennung aussprechen.

Rat und Verwaltung der Gemeinde Sögel wünschen dem Schützenverein Sögel, dass Frohsinn und Geselligkeit weiterhin bei den Vereinsmitgliedern nicht zu kurz kommen werden; dieses ganz besonders jetzt in einer entspannten Phase der Pandemie.

Mein Dank gilt allen, die sich für diesen Schützenverein einsetzen und ehrenamtlich einbringen. Mit ihrer Hilfe bleibt das Schützenwesen ein wichtiges Brauchtum, das über Generationen trägt und gelebt wird. Ich wünsche allen Schützen*innen und Gästen bei den Feierlichkeiten viel Freude sowie allen Schütz*innen viel Erfolg für die zukünftige Vereinsarbeit! Euer gemeinsames Wirken, eure Freude am Gestalten und die Wertschätzung aller Bürger*innen möge weit in die Zukunft strahlen.

Jetzt freuen wir uns also gemeinsam auf die diesjährigen Festtage und wünschen sowohl den Schützinnen und Schützen als auch den Gästen des Jubelschützenfestes viele frohe und gesellige Stunden, beginnend am heutigen Abend mit der Einweihung des Erinnerungssteins und dann natürlich am zweiten  Juli-Wochenende, an dem unser Jubelschützenfest gefeiert wird.

Fotos: Gerie van der Lugt         Video: Dick van der Lugt

Die Geschichte des Sögeler Schützenvereins von 1747 e.V.

Der Schützenverein Sögel ist ein Verein mit Geschichte und langer Tradition. Der Verein gehört zu den ältesten Vereinen in unserer Region. Wie in vielen anderen Vereinen mit ähnlich weit zurückreichender Geschichte hat sich der Sögeler Schützenverein aus den Übungen der Bürger für die Heimatverteidigung und den einmal im Jahr ausgetragenen Wettbewerben, für den treffsichersten Schützen entwickelt.

Verbot des Vogelschießens durch den Kurfürsten Clemens August 1747

Am 26. Oktober 1747 verbot der damalige Landesherr und Kurfürst Clemens August, allen in und an der Wildbahn Clemenswerth Wohnenden, unter Androhung von Zuchthausstrafen, Flinten und Büchsen in ihren Häusern zu halten. Sie mussten mit einem Erkennungszeichen versehen, beim Ortsführer aufbewahrt werden. In einer Anmerkung heißt es, dass auch das Vogelschießen im Gehege oder einer Rücklage zu verbieten sei. Diese Anordnung des Landesherrn und Kurfürsten Clemens August, ist das älteste Schriftstück des Schützenverein Sögel, zum Schützenwesen in Sögel. Es wurde in den Jahren 1953/54 von dem damaligen Schützenoberst Hermann Röttgers im Niedersächsischen Staatsarchiv in Osnabrück gefunden. Daraufhin entschloss man sich zur Fahnenweihe 1959, als Gründungsjahr 1747 in die neue Fahne einzusticken. Seitdem wird der Verein unter „Schützenverein Sögel von 1747“ geführt. Man kann davon ausgehen, dass der Verein noch viel älter als 1747 ist, denn es muss ja Jahre vor 1747 auch schon ein sogenanntes „Vogelschießen“ gegeben haben. Hierzu gibt es aber leider keine schriftlichen Aufzeichnungen, die dieses belegen könnten. Daher geben wir heute das Jahr 1747 als Gründungsjahr für das Schützenfest oder dem damaligen Vogelschießen in Sögel an.
Das Vogelschießen, das damals als eine Art vormilitärische Übung für Zeiten der Notwehr galt, wurde bis dahin im Lienbusch an einer mächtigen Buche in unmittelbarer Nähe von Clemenswerth geübt. Dieser Platz behielt auch später, bis in das 19. Jahrhundert hinein, als Aufmarschgelände seine historische Bedeutung. Noch 1906 wurde dazu vermerkt:

Die Schützenbuche beim Lienbusch, eine 700jährige Buche. Am Abend vor dem Schützenfest zogen die Schützen zur Buche. Dort wurde Bier getrunken und anschließend folgte ein Marsch durch den Ort.

Eine alte Karte zeigt die Flur von Clemensweth und den Ort Sögel

In Anlehnung an dieser Ortsbeschreibung hat der Schützenverein Sögel aus Anlass des 275jährigen Vereinsjubiläums im Jahre 2022 in der Nähe des Hauses Wind, am Lienbusch, einen Gedenkstein mit entsprechender Inschrift enthüllt.

 

Das Verbot des Kurfürsten Clemens August ist am 2. Januar 1772 vom damaligen Kurfürsten Max Friedrich noch mal wiederholt worden. Deshalb wird das Vogelschießen wohl lange Jahre gar nicht oder heimlich, mit stillschweigender Duldung der Obrigkeit, durchgeführt worden sein.

 

Im Jahre 1838 hat dann erstmals wieder ein behördlich genehmigtes Schützenfest stattgefunden. 1839 haben mehrere Sögeler Bürger eine Eingabe an das Standesherrliche Herzöglich Arenbergische Amt Hümmling gerichtet. Man bat um Erlaubnis, ein jährliches Schützenfest abzuhalten. Hierzu hatte man Statuten entworfen, die mit einigen Änderungen versehen am 21.Juni 1839 von der Königlich Hannoverschen Landdrostei genehmigt wurden.

Erster Vereinsführer war der Schlossermeister Hermann Hemmen. Er ist beim großen Brand in Sögel am 18. April 1840 ums Leben gekommen. Ihm zu Ehren hat der König von Hannover vor seinem elterlichen Haus ein Denkmal errichten lassen. Dieses Denkmal ist dann später im Zuge einer Straßenumbaumaßnahme versetzt worden und befindet sich heute am sogenannten Verkehrsplatz mit den blauen Schafen vor dem Lidl-Markt. Auf dem Denkmal kann man heute noch die folgende Inschrift lesen:

 

 

Von meiner Majestät, dem König Ernst August von Hannover dem Gedächtnis des Schlossers Hemmen, Sögel, der bei dem großen Brand am 18. April 1940, wie er seine Eltern aus den Flammen retten wollte, das Leben verlor, gewidmet.

Am 07. März 1900 wurde der Schützenverein als „Schützenverein Sögel“ in das Vereinsregister beim Amtsgericht Sögel eingetragen. Die Satzung des Vereins wurde am 17. Dezember 1899 erstellt. Diese Satzung ist im Laufe der Zeit zwar mehrmalig geändert worden, sie ist aber in wesentlichen Teilen noch heute gültig. 
1839 wurde das Schützenfest im Herzoglichen Tannenkamp am Loruper Weg abgehalten. Im Jahre 1884 wurde der Festplatz in ein Waldstück des Bauern Wilhelm Tholen im Holte verlegt. 1906 erwarb der Schützenverein den heutigen Schützenplatz an der Wahner Straße. Die Kaufsumme betrug damals 850,– Mark. Da der Verein nicht so finanzkräftig war, wurde die Summe von dem Landwirt und Kaufmann Hermann Behnen vom Sudend in Sögel geliehen.
Wie eine Ablichtung des damaligen Kassenbuches des Herrn Hermann Behnen belegt, wurde für diese Darlehnssumme ein jährlicher Zins in Höhe von 4 % , somit 34 Mark, vereinbart. Wie der Urenkel von Hermann Behnen, Wilhelm Behnen, berichtete, soll sein Onkel, Josef Behnen, dem Schützenverein auf einer Generalversammlung in den 1950er Jahren eine noch bestehende kleine Restsumme des Darlehens erlassen haben.

Bis 1912 fand nur das Königsschießen auf dem Festplatz und der Schützenball abends in der Gaststätte Hemmen oder Kösters statt. Für das 165jährige Jubelfest im Jahre 1913 wurde erstmals ein Zelt auf dem Festplatz aufgebaut und darin abends der Schützenball gefeiert. Seitdem wird das gesamte Schützenfest auf dem Schützenplatz an der Wahner Straße gefeiert.